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Die Sommer in unseren Breiten werden seit Jahren länger und trockener. Daran haben auch die starken Regenfälle in diesem Jahr grundsätzlich wenig geändert. Die Trockenheit belastet insbesondere den Baumbestand in der Innenstadt.
Die trockenen Sommer der letzten Jahre haben bei unseren Bäumen wesentlich mehr Spuren hinterlassen, als vielen bewusst ist. „Das liegt daran, dass man Bäumen ihren Schaden erst sehr spät in der Baumkrone ansieht“, erläutert Martin Hirsch. Deshalb gewinnt Arboristik – so werden Pflege und Management von Bäumen in der Fachsprache genannt – zunehmend Bedeutung. „Es geht nicht mehr nur um die Bäume an sich, sondern um den Artenschutz“, erläutert Hirsch. Der FREIE WÄHLER ist Experte für Arboristik und deshalb gefragter Ansprechpartner für zahlreiche Kommunen und Ämter. Nicht ohne Grund, denn seit den 1980er Jahren sind mehr als 75 Prozent der Insekten verschwunden. „Wer sich an die Bilder vom Mauerfall erinnert, sieht, dass damals sogar in Berlin viele Insekten um die Straßenlaternen schwirrten. Jetzt sieht man kaum noch welche“. Die Folgen sind gravierend. „Weniger Insekten bedeutet weniger Vögel, weniger Bestäubung und weniger Obstertrag“, mahnt Hirsch.
Damit wird klar: Der Erhalt des wertvollen innerstädtischen Baumbestandes hat hohe Relevanz für unseren gesamten Lebensraum. Hier braucht es, wie im nebenstehenden Interview verdeutlicht wird, einen Masterplan. „Basis hierfür kann ein Baumkataster sein, das sich – zumindest für öffentliche Bäume – derzeit im Aufbau befindet“, ist Gaby Rauch überzeugt. „Allerdings brauchen große Konzepte häufig langen Vorlauf. Diese Zeit haben wir nicht mehr“. Deshalb haben die FREIEN WÄHLER im Bauausschuss ein Erste-Hilfe-Paket für ausgewählte Innenstadtbäume beantragt. „In der Vergangenheit waren aufgeräumte Plätze wichtig. Es wurde so viel wie möglich gepflastert oder asphaltiert“, so Rauch. „Wir wollen nun, dass möglichst schnell entsiegelt wird, wo eine geschlossene Wegdecke nicht mehr erforderlich ist“.