Nicht optimal: Die Verkehrssituation am Herrieder Marktplatz

15.12.2021
Neuer Anlauf zu Tempo 30 in der Altstadt

Wie die Stadtverwaltung öffentlich mitteilte, unternimmt die Stadt Herrieden einen neuen Anlauf, um Tempo 30 in der Altstadt einführen zu können. Dieses Vorhaben wird durch die Stadtratsfraktion der FREIEN WÄHLER unterstützt. Bereits seit Langem machen wir uns für ein Tempolimit im Herzen Herriedens stark. Deshalb war dieser Punkt fester Bestandteil unseres Wahlprogrammes 2020.

„Eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung muss vom Staatlichen Bauamt genehmigt werden“, betont Gaby Rauch. Dort gab es für die Idee einer Tempo-30-Zone in der Herrieder Altstadt jedoch wenig Gegenliebe. „Inzwischen wissen wir jedoch, dass die Geschwindigkeit auf einer in ihrer Bedeutung vergleichbaren Straße durch Wassertrüdingen eingeschränkt werden durfte“, betont Gaby Rauch. „Deshalb hat es der Bauausschuss ausdrücklich begrüßt, dieses neue Argument bei der Behörde vorzutragen.“ Dazu wurde nun ein Schreiben der Stadt an das Staatliche Bauamt geschickt.

„Natürlich verstehen wir auch die bisher vom Bauamt vertretene Position“, ergänzt Christian Enz. „Mobilität ist wichtig. Dazu gehört, dass es überregionale Straßen gibt, auf denen zügig gefahren werden kann“, unterstreicht der FW-Fraktionsvorsitzende. Deshalb sprach sich unsere Fraktion im Herbst auch gegen einen Beitritt der Stadt zur Initiative „Tempo 30 für mehr Lebensqualität“ aus. Denn eine Geschwindigkeitsbegrenzung sorgt nicht überall zwangsläufig für eine Verbesserung der Gesamtsituation. „Auf ordentlich ausgebauten Straßen muss auch innerorts 50 gefahren werden dürfen“, ist Enz überzeugt. Andernfalls würden Kraftfahrzeuge auf kürzere Wege ausweichen. „Die Folge ist mehr Verkehrsbelastung in Wohngebieten und auf Schleichwegen. Das kann kein verkehrspolitisches Ziel sein“.

Die Behauptung, die FREIEN WÄHLER wären gegen Tempo 30 in der Altstadt ist hingegen falsch. „Straßen und Wege in der Altstadt sind nicht für schnellen Verkehr geeignet“, betont Enz übereinstimmend mit Gaby Rauch. „Wer es mit der Innenstadtentwicklung ernst meint, muss den Verkehr hier ausbremsen. Aus Rücksicht auf Anwohner und Passanten.“ Die Altstadt, insbesondere das Marktplatz-Areal, sollten – auch ihrer historischen Bestimmung gemäß – wieder ein Ort der Begegnung von Mensch zu Mensch sein. „Deshalb ist es erforderlich, die Staatsstraße aus der Altstadt heraus zu verlegen. Dies hat inzwischen auch der durch die Stadt beauftragte Verkehrsplaner offengelegt“, ergänzt Gaby Rauch. Dies würde für die Altstadt ganz neue Perspektiven eröffnen. „Dann können wir auch über Schrittgeschwindigkeit, ausgedehnte Grünanlagen und ein Wasserspiel vom Brunnen über den Stiftsbasilika-Vorplatz Richtung Altmühl nachdenken“, skizziert Enz eine Zukunftsperspektive.