10.02.2021
Hochwasserschutz Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion der Fränkischen Landeszeitung,

sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger Herriedens,

 

wie Sie wissen, bin ich selbst Journalist. Deshalb achte ich die Freiheit der Presse in besonderem Maße. Dazu gehört es ebenfalls, Akzeptanz gegenüber der Berichterstattung aus dem Stadtrat aufzubringen – auch wenn man sich selbst einmal falsch verstanden oder gar verkehrt zitiert fühlt. Dies bietet auch Anlass zur Selbstkritik und gibt Gelegenheit zu hinterfragen, weshalb man die eigene Position nicht richtig vermitteln konnte.

In den letzten Monaten hat sich jedoch gezeigt, dass die Wortmeldungen der FREIEN WÄHLER – vorgetragen durch mich als Fraktionssprecher – kontinuierlich entstellt und falsch zugespitzt werden. Dies hat nun in der Berichterstattung über die Kostenexplosion beim Hochwasserschutz einen neuen Höhepunkt erreicht.

Im Artikel „Hochwasserschutz in Leutenbuch wird teurer“ ist zu lesen, dass wir gegen die Planer Wettern und diesen unterstellen, die Maßnahme zur persönlichen Bereicherung zu verzögern. Gleichzeitig wird der Anschein erweckt, wir hätten in diesem Zuge dem städtischen Bauamt eine Schuld zugewiesen. Diese Darstellung ist falsch. Richtig ist, dass wir das Wasserwirtschaftsamt für sein Vorgehen kritisieren. Dieses ist seit sechs Jahren mit dem Schutz unserer Bürger befasst und es ist noch nichts passiert. Aus unserer Sicht ein Jammer. Dass nun die Planungskosten 60 Prozent höher ausfallen, weil man das Honorar verträglich an den Baukosten festgemacht hat – und nicht etwa am Planungsaufwand – ist durchaus ein Skandal in sich. Zu Recht hat Herr Jechnerer darauf hingewiesen, dass die Herrieder Verwaltung bei eigenen Projekten verantwortungsvollerer Verträge schließt. Beim Hochwasserschutz liegt die Planungshoheit allein beim Wasserwirtschaftsamt – die Kosten fallen zu einem spürbaren Teil aber der Stadtkasse zur Last. Dies ist in der Tat ein finanzielles Desaster – und nicht wie von Herrn Zumach kolportiert – populistische Empörung. Da im gesamten Landkreis noch viel für den Hochwasserschutz getan werden muss, könnte unser Hinweis vielmehr Anlass für weitere Recherche und kritische Begleitung anderer Projekte durch die FLZ sein. Denn das Geld, was durch solch schlechtes Projektmanagement unnötig ausgegeben wird, ist Geld des Steuerzahlers. Zu dieser Bevölkerungsgruppe zählen auch die Zeitungsabonnenten.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Enz

Sprecher FREIE WÄHLER-Stadtratsfraktion
1. Vorsitzender FREIE WÄHLER Herrieden